Bestseller-Autor und Journalist Hasnain Kazim hält „Bautzener Rede“

Pressemitteilung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und Bautzen Gemeinsam: Hasnain Kazim hält in der Reihe „Bautzener Reden“ ein Plädoyer für gutes Streiten: „Besser miteinander reden“, am Freitag, 31. März, um 19.30 Uhr im Dom St. Petri. Eintritt frei.

 

„Grünkohl und Curry“, „Plötzlich Pakistan“, „Post von Karlheinz“ und „Auf sie mit Gebrüll!“ – so die Titel einiger der Bücher von Hasnain Kazim. Er arbeitet als freier Autor und Journalist für DIE ZEIT, taz, Süddeutsche Zeitung und den Deutschlandfunk. Von 2004 bis 2019 schrieb er vor allem als Auslandskorrespondent für den SPIEGEL und berichtete aus Islamabad, Istanbul und Wien. Er wurde unter anderem mit dem „CNN Journalist Award“ ausgezeichnet.

Hasnain Kazim wurde 1974 in Oldenburg geboren und wuchs im Dorf Hollern-Twielenfleth naheHamburg und in Karatschi in Pakistan auf. Er studierte in Hamburg Politikwissenschaften und diente ab 1994 als Offiziersanwärter der Marine auf dem Segelschulschiff Gorch Fock. Als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer erhält Kazim täglich rassistische Hassmails.

Das thematisiert er in seinem Buch „Post von Karlheinz – Wütende Mails von richtigen Deutschen und was ich ihnen antworte“. Denn, so Hasnain Kazim: „Wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren.
Also, reden wir!“ Im Interview mit Miriam Schönbach von der Initiative „Bautzen gemeinsam“ sagt Hasnain Kazim:

„Gutes Streiten will gelernt sein. Dazu gehört erst einmal die Erkenntnis, dass - konstruktiver! - Streit per se etwas Gutes ist. Wir streiten uns aber immer schlechter, leider. Wir hören einander nicht mehr zu, sehen in jedem, der nicht unserer Meinung ist, einen ‚Feind‘, dessen Meinung man
bestenfalls ‚aushalten‘ muss.“

„Ich bin überzeugt, dass wir gerade Themen, die als heikel gelten, jene Themen, die man am liebsten ausklammern möchte, ansprechen und diskutieren müssen. Und zwar auf eine Art undWeise, dass man trotz allem respektvoll miteinander umgeht. Das bedeutet aber auch, dass Leute,
die extremistisch sind – hassvoll, mit Gewalt in der Sprache – entweder lernen, anders zu sprechen und zu denken, oder sich selbst aus dem Diskurs ausgrenzen. Andere, auch gegensätzliche Meinungen sind zu tolerieren. Was nicht bedeutet, dass man ihnen nicht widersprechen darf. Extremismus hingegen ist nie zu akzeptieren.“

Das Interview in voller Länge finden Sie im Blog der Landeszentrale für politische Bildung.

Die Veranstaltungsreihe „Bautzener Reden“ wurde im November 2022 von der Initiative „Bautzen gemeinsam“ und dem Verein „Ökumenischer Domladen Bautzen“ ins Leben gerufen. Bei der Auftaktveranstaltung am 4. November sprach Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee.
Veranstaltungsort ist der Dom St. Petri, der seit Jahrhunderten für Verständigung und Miteinander in Stadt und Region steht. Die „Bautzener Reden“ finden jeweils Freitagabend um 19.30 Uhr, im Anschluss an das wöchentliche Friedensgebet statt. Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ist seit März 2023 Kooperationspartner des Formats.

Zur Berichterstattung laden wir herzlich ein.

Zeit: Freitag, 31.03.2023, 19.30-21.15 Uhr
Ort: Dom St. Petri, 02625 Bautzen. Eintritt frei