Seit mehr als 10 Jahren nimmt Netzpolitik einen immer stärkeren Einfluss auf unser gesellschaftliches Zusammenleben, politische Entscheidungen sowie öffentliche und private Kommunikation. Wir beobachten, dass sich Themen der netzpolitischen Diskurse stetig in immer mehr Bereiche ausweiten. Ob Gesundheitsversorgung, staatliche Überwachung, Datenschutz und Urheberrecht, Beauty-Filter, gefälschte Nacktbilder, Künstliche Intelligenz, Hass und Desinformation.

Der Digital Fight Club ist ein Angebot an alle, die sich für die aktuellen netzpolitischen Themen und Entwicklungen interessieren, an einem regelmäßigen Austausch interessiert sind und sich gemeinsam für ein besseres Internet einsetzen möchten. Wir beginnen mit grundlegenden Informationsangeboten und Impulsvorträgen. Im Anschluss bleibt Raum für Fragen, einen gemeinsamen Austausch und Diskussion sowie ein gemeinsames Nachdenken darüber, welche (politischen) Handlungsperspektiven zu dem jeweiligen Themenbereich möglich sind und welche politischen Forderungen sich ableiten lassen. Die Impulsvorträge behandeln jeweils ein konkretes netzpolitisches Thema. Sie geben Einblick, ordnen ein und verdeutlichen Zusammenhänge. Dadurch werden die teilweise vielschichtigen Themen besser verständlich und Einflussmöglichkeiten der Zivilgesellschaft deutlich.

Die Reihe ist eine Kooperation mit dem Medienkulturzentrum Dresden e.V., der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes und der Volkshochschule Dresden.

Veranstaltungskalender

Warum die Europawahlen über unsere digitale Zukunft entscheiden und was wir tun können

10.04.2024

Folge 2 mit Elina Eickstädt

 

Die Themen der Digitalisierung unseres Alltags, wie Regulierung von Plattformen, Künstliche Intelligenz oder auch der Schutz unserer digitalen Daten in Messengerdiensten werden überwiegend über EU-Gesetze geregelt. Viele denken: EU-Gesetzgebungsprozesse sind lang, unverständlich und oft ist unklar, welche der EU-Institutionen beteiligt sind und entscheiden. Am Beispiel der Chatkontrolle bietet die Veranstaltung einen Überblick, welche EU-Institutionen wann, wie und wo an welchem Hebel sitzen, welchen Einfluss zivilgesellschaftliche Initiativen haben können und wie sich jede und jeder für und in der EU engagieren kann. Damit wird auch deutlich warum es auf jede Stimme bei der Europawahl im Juni ankommt.

In der anschließenden Diskussion wird es unter anderem darum gehen, dass technologische Lösungen allein die Herausforderungen der aktuellen Krisen nicht bewältigen können. Und wir sprechen darüber, welche der Vorstellungen, Werte und Selbstverständlichkeiten, die wir im analogen Leben schätzen, auch im Digitalen realisiert werden müssten. „Wir müssen mehr über die Wurzel gesellschaftlicher Probleme sprechen, anstatt vermeintlich einfachen technischen Lösungen hinterher zu laufen“ sagt Elina “khaleesi” Eickstädt dazu.

Elina “khaleesi” Eickstädt ist eine der Sprecherinnen des Chaos Computer Clubs und zuständig für europäische Digitalpolitik. Sie ist Informatikerin und arbeitet im Bereich IT-Sicherheit.

Mitschnitt der Veranstaltung

Was braucht es für ein besseres Internet?

05.03.2024

Folge 1 mit Markus Beckedahl

 

Den Auftakt zu dieser Veranstaltungsreihe macht mit Markus Beckedahl ein netzpolitisches "Urgestein". Er wird uns unter der Überschrift "Was braucht es für ein besseres Internet?" einen kurzen Überblick über den Stand der Dinge in Sachen Netzpolitik geben. Im Anschluss bleibt Raum für Fragen, einen gemeinsamen Austausch und Diskussion: Wo stehen wir auf dem Weg zum besseren Internet? Welche Themen werden gerade auf nationaler und europäischer Ebene verhandelt und wie kann sich die digitale Zivilgesellschaft beteiligen, um bessere politische Rahmenbedingungen für ein freies und offenes Internet zu erreichen? Kann es überhaupt ein Internet ohne große Plattformen geben? Welchen Einfluss können aktuelle Entwicklungen rund ums Fediverse und die Kultur von Open Source und OER haben? 

Markus Beckedahl beobachtet, analysiert und erklärt seit über 25 Jahren wie das Internet und entscheidende digitaltechnologische Entwicklungen unsere Gesellschaften, kulturellen Praktiken und politischen Entscheidungen prägen. Er hat damit ein neues Politikfeld maßgeblich mitgeprägt: die Digital- und Netzpolitik. Als prominenter, politischer Publizist mit IT-Hintergrund ordnet er kritisch, tagesaktuell und mit Weitsicht die Auswirkungen der Digitalisierung ein und fordert Entscheidungsträger:innen aller Ebenen dazu heraus, digitale Gesellschaften gerechter, nachhaltiger und mutiger zu denken. Der Blogger der ersten Stunde gründete mit netzpolitik.org eines der einflussreichsten gemeinwohlorientierten journalistischen Medien in Deutschland und wurde als Chefredakteur mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Mit der re:publica hat Markus 2007 die wichtigste Veranstaltungsplattform für die digitale Gesellschaft in Europa mitgegründet und seitdem programmatisch maßgeblich gestaltet.

Die Veranstaltung fand am 05.03.2024 in Präsenz im Medienkulturzentrum Dresden und als Livestream statt.

Mitschnitt der Veranstaltung