November 2022: Neustart für WTF!

"Bring dich ein!" - Vom Distributions- zum Peer-To-Peer-Ansatz

Im späten Frühjahr 2016 initiierten wir „#wtf?! Wissen, Thesen, Fakten“ als eine Demokratie-Kampagne. Ziel war es, sachliche Informationen zu weit verbreiteten Vorurteilen und anderen in der Gesellschaft heiß diskutierten Themen bereitzustellen. Mit Beiträgen zu vorurteilsbeladenen Themen wie Partizipation, Parteien, Wahlen, Islam oder Klima haben wir die Themenbreite der Kampagne bis zum Frühjahr 2021 kontinuierlich erweitert. Zu jedem Thema gab es ein Video (siehe YouTube-Kanal), ein Magazin, eine Infografik, Unterrichtsmaterialien für Lehrer*innen und jede Menge weitere Informationen. Gesammelt wurde das Ganze auf der offiziellen Webpräsenz (siehe Internet Archive).

Im Laufe des Jahres 2021 entschieden wir, dass es nach 5 erfolgreichen Jahren Zeit für ein Update des Projektes sei.

Nach einer längeren konzeptionellen Pause kehrt WTF im November 2022 zurück um sich fortan dem Thema politische Medienkompetenz von Jugendlichen zu widmen. 

Dabei sollen Jugendliche insbesondere dabei unterstützt werden:

  • sich in digitalen Umgebungen zurecht zu finden
  • sich über die verschiedenen medialen Angebote ein Urteil bilden zu können
  • entsprechend handeln zu können
  • die eigene Mediennutzung kritisch reflektieren zu können

Dabei verfolgen wir einen stark kooperativen Ansatz mit direkter Beteiligung von Jugendlichen und Netzwerkpartnern an öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Medienworkshops, Produktion von Inhalten und einem neuen Onlineportal.

Mit einem Netzwerk von neuen Projektpartnern wird das Projekt WTF der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung ab jetzt gemeinschaftlich gestaltet.

Was ist politische Medienkompetenz?

Eines der zentralen Anliegen der Zentralen für politische Bildung in Deutschland besteht darin, die politische Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in unserem Land zu verbessern. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger sich tatsächlich beteiligen können, ist der souveräne Umgang mit den heute überwiegend digitalen Medien. Um diese Fähigkeiten zu stärken bzw. überhaupt erst herzustellen, ist eine enge Zusammenarbeit von Medienbildung und politischer Bildung notwendig.

In einem gemeinsamen Positionspapier haben die Landeszentralen für politische Bildung dieses Ziel im April 2022 folgendermaßen formuliert:

“Die Zentralen der politischen Bildung arbeiten daran, eine politische Medienbildung zu etablieren, welche die Reflexion von technischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, den selbstbestimmten Umgang mit Daten sowie Teilhabe aller Gesellschaftsmitglieder umfasst. Medienkompetenz bildet nicht lediglich die Voraussetzung für politische Bildung; vielmehr bedarf es einer spezifisch politischen Medienbildung, die den souveränen Umgang mit Medienwelten als integralen Bestandteil politischer Beteiligung der Menschen in diesem Land versteht.”

Die von der SLpB veröffentlichte Studie Medienkompetenz in Sachsen: Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft“ hat eindrucksvoll belegt, wie groß die Defizite gerade in Sachsen im Bereich der Medienkompetenz sind.