Die Ideologie in den Köpfen

Begleitprogramm zur Sonderausstellung: Nationalsozialismus in Görlitz - 80 Jahre Kriegsende

Datum: 04.09.2025, 18:00–19:45 Uhr

Ort: Görlitz, Joliot-Curie-Gymnasium: Wilhelmsplatz 5, 02826 Görlitz, Deutschland

Die Podiumsdiskussion blickt auf die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der DDR. Lässt sich nationalsozialistisches Gedankengut durch sozialistische Überprägung beseitigen und wie ging die DDR mit neuen Formen des Neonazismus um?

»Die Ideologie in den Köpfen – Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der DDR.« Die Mehrzahl der Bundesbürger würde ohne zu Zögern davon ausgehen, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der DDR sehr viel gründlicher erfolgte als in der alten Bundesrepublik. Der Antifaschismus war zur Staatsideologie erhoben worden. Die Bundesrepublik wurde als Nachfolger des Dritten Reiches angesehen. Sicherlich trifft zu, dass bezogen auf personelle Kontinuitäten von Mitgliedern der NSDAP oder SS-Angehörigen bei öffentlichen und politischen Ämtern oder im Bereich der universitären Lehre die DDR anders als die Bundesrepublik einen klaren Schnitt gemacht hat. (Dem ist anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte der frühen Bundesrepublik zweifellos zuzustimmen. Dort änderten die Frankfurter Auschwitz-Prozesse 1963 bis 1965 sowie die Debatte um Aufhebung der Verjährung von Mord und Kriegsverbrechen zwischen 1965 und 1979 die Erinnerungskultur und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus grundlegend. Demgegenüber galt die Verfolgung von NS-Tätern in der DDR mit den Waldheimer Prozessen 1950 als abgeschlossen.) Sehr zurückhaltend blieb die DDR im Bekenntnis zum massenhaften Völkermord durch Deutsche an Menschen jüdischer Herkunft. Wie funktionierte Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der DDR und welche personellen und institutionellen Kontinuitäten gab es doch? Ist es dennoch gelungen, die über 12 Jahre prägende Propaganda der nationalsozialistischen Weltanschauung aus den Köpfen der Menschen zu löschen? Lässt sich nationalsozialistisches Gedankengut durch sozialistische Überprägung beseitigen und wie ging die DDR mit neuen Formen des Neonazismus um?

Diese Fragen diskutieren Dr. Nancy Aris, Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Markus Pieper, Historiker und Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Dr. Sven Brajer, Historiker und Projektmitarbeiter der Ausstellung „Görlitz im Nationalsozialismus“ bei den Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur. Die Diskussion wird moderiert durch Dr. Roland Löffler, Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Anmeldung

Teilnahmegebühr

keine

Anmeldung

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nur erforderlich, falls im Veranstaltungstext ausdrücklich dazu aufgefordert wird.

Informationen

Veranstaltungsart

Diskussion

Themengebiet
  • Geschichte – Nationalsozialismus
  • Geschichte – Sachsen
Zielgruppe
  • Interessierte
  • Schülerinnen und Schüler
  • Lehrerinnen und Lehrer / Pädagoginnen und Pädagogen
Veranstalter
Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur
Kooperationspartner

SLpB, Referat 2

inhaltl. Ansprechpartner
Stefan Zinnow, SLpB

0351 85318-22,

Veranstaltungsnummer

22 10

Zur Übersicht