Wer nicht hören will, muss fühlen

Auf der Leinwand ist ein riesiger Speicher inmitten eines Wohnhauses zu sehen. Dieser Speicher hat mehr Volumen als Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer zusammen. Er wird mit Solarenergie aus Dachkollektoren gefüttert und sorgt das ganze Jahr über für Unabhängigkeit vom Stromnetz. Es klingt wie eine Zukunftsvision und doch ist es Realität. Timo Leukefeld berichtet bei der 15. Partnerkonferenz der Landeszentrale von seinem Freiberger Haus. Die Solarzellen auf dem Dach stammen aus seinem eigenen Unternehmen und die Idee vom Wohnen mit regenerativer Energie treibt ihn seit Jahren an. Leukefeld ist längst kein Vorreiter. Bereits 1906 warnte der schwedische Physiker Svante Arrhenius vor einem menschengemachten Klimawandel und beschrieb den Zusammenhang von CO2-Freisetzung und Temperaturanstieg. Trotz dieses Wissens steht das Wachstumsparadigma der industriellen Welt lange nicht in Frage.

Mit Datenreihen belegt Fritz Reusswig vom Potsdamer Institut für Klimaforschung einen dramatischen und langwierigen Klimawandel. Die Menschheit erinnere ihn an ein kleines Kind: wer nicht hören will, muss fühlen. So brauchte es immer heißere und trockenere Sommer, um den Klimawandel in das öffentliche Bewusstsein zu bringen. Noch ist Zeit, das Schlimmste zu verhindern, mahnt Reusswig, dazu sind aber viele Leukefelds nötig.

 

Wie erreichen wir Menschen, die sich nicht für Politik interessieren?

Umfragen zufolge sind das viele Menschen in Sachsen. Insbesondere Jugendliche und Bürger mit geringem Ausbildungsstand reagieren auf die zunehmende Komplexität politischer Prozesse mit Desinteresse oder gar Ablehnung. Mit den klassischen Formen und Themen der politischen Bildung sind diese Politikdesinteressierten oft nicht erreichbar.

Im Jahr 2008 organisieren wir deshalb z.B. Lesungen mit dem Autor Frank Willmann und seinem Buch „Stadionpartisanen - Fans und Hooligans in der DDR“ vor Fußballfans des Fanprojekts Aue.