Erinnerungskultur digital

Impulse, Herausforderungen, Strategien

Datum: 06.10.2022–08.10.2022, 19:30–12:30 Uhr

Ort: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB): Zellescher Weg 18, 01069 Dresden, Deutschland

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt die Brisanz des Themas: Krieg wird mit Waffen, aber auch mit Umdeutungen der Geschichte, mit Propaganda in den digitalen Medien geführt. Erinnerungskultur in einer Demokratie aber muss das Gegenteil anstreben: Notwendig sind zuverlässige Informationen und überprüfbares Wissen zur Geschichte, offener Umgang mit den Deutungen der Vergangenheit, die Stärkung individueller Verantwortung für die Sicherung demokratischer Werte und allgemeiner Menschenrechte. Erinnerungskultur soll ein Beitrag zur Völkerverständigung und zu guter Nachbarschaft sein.

Das Engagement von zivilgesellschaftlichen Initiativen, von staatlichen Institutionen und vielen ehrenamtlich tätigen Bürgern für Geschichtsarbeit und Erinnerungskultur ist groß. Das Erinnern an die Fortschritte unserer Demokratie gehört wie das Gedenken an Menschen und Ereignisse in Zeiten der Diktatur und Gewaltherrschaft zu den Grundlagen unserer politischen Kultur.   

Die dritte deutsche Nachkriegsgeneration ist die erste Generation der Digital Natives. Welche digitalen Formate wünschen wir uns für die Vermittlung von Geschichte? Die Herausforderungen sind zahlreich:

  • Die Überlebenden und Zeitzeugen der Diktaturen des 20. Jahrhunderts werden weniger: Wie bleiben ihre Erzählungen und Zeugnisse digital präsent?
  • Durch Retrodigitalisierung stehen viele Bild-, Ton- und Textzeugnisse online zur Verfügung: Kommen die Quellen und Daten dort an, wo sie gebraucht werden? Was fehlt?
  • Geschichte beginnt vor der eigenen Haustür: Wie kann das Wissen vieler Einzelprojekte besser visualisiert und nachhaltig verbunden werden?
  • Digitalisierung und Digitalität ermöglichen neue Kooperationen: Wie können sich Initiativen mit Gedächtnis- und Gedenkeinrichtungen enger vernetzen?
  • Ehrenamtliche und Bürgerwissenschaften bereichern alle: Wie kann Citizen Science im Bereich der Erinnerungskultur gefördert werden?
  • Desinformation und Propaganda prägen Teile des Internet und der Social Media: Wie hält digitale Erinnerungskultur dagegen? Wie kann sie zu Quellenkompetenz und Informationssouveränität beitragen?

Die Tagung will in sechs Workshops engagierte Bürger, Initiativen und Institutionen zu einem Erfahrungsaustausch zusammenführen. Experten beteiligen sich an den Diskussionen über die Digitalisierung der Erinnerungsarbeit und geben Impulse. Wie können erfolgreiche Projekte innovativ gestärkt, miteinander vernetzt und nachhaltig gesichert werden? Wie wollen wir die Digitalisierung und die Digitalität der Erinnerungskultur voranbringen?

Weitere Informationen zur Tagung sowie den Ablauf/Workshops finden Sie auf der Seite unseres Kooperationspartners der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft (SäBiG). Bitte melden Sie sich für die Tagung über das Anmeldeformular an. Die Teilnahme ist auf 100 Plätze begrenzt. Die Anmeldung läuft bis zum 16.09.2022.

Die Auftaktveranstaltung zur Tagung findet am 06. Oktober 2022 in der Frauenkirche Dresden statt. Hier geht es zur Veranstaltungsseite.

zwei Tage + Abend-VA Digital - Macht - Geschichte

Anmeldung

Teilnahmegebühr

keine

Anmeldung

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nur erforderlich, falls im Veranstaltungstext ausdrücklich dazu aufgefordert wird.

Informationen

Veranstaltungsart

Tagung

Themengebiet
  • Geschichte – Allgemein
  • Engagement, Ehrenamt und Zivilgesellschaft
  • Medien und Digitales
  • Didaktik und Methodik
Veranstalter
SLpB, Direktion
Kooperationspartner

Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Technische Universität Dresden, Stiftung Frauenkirche Dresden, Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, Brücke/Most Stiftung, Sächsische Landesbibliothek/Staats- und Universitätsbibliothek, Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Sächsische Bibliotheksgesellschaft (SäBiG)

inhaltl. Ansprechpartner
Veranstaltungsnummer

D1-33

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