Literaturreihe "Sprachen machen Leute" 2021

Feridun Zaimoglu liest aus "Die Geschichte der Frau"

Datum: 14.09.2021, 19:00–21:00 Uhr

Ort: Dresden, Erich Kästner Haus für Literatur: Antonstraße 1, 01097 Dresden, Deutschland

Am Vorabend der Lesung findet am 13.09.2021, 18.00 Uhr eine Schreibwerkstatt mit Feridun Zaimoglu und Michael G. Fritz statt. Informationen über: kontakt@kaestnerhaus-literatur.de.

„Die Geschichte der Frau“: Dieses Buch erzählt eine unerhörte Geschichte. Es lässt zehn außerordentliche Frauen zu Wort kommen, deren Sicht auf die Dinge nicht überliefert wurde, weil Männer geboten, die Wahrheit tilgten und die Lüge zur Sage verdichteten. Doch nun sprechen die Frauen, klar und laut: von Zippora, der dunkelhäutigen Frau des Moses, über Antigone und der Westberliner Trümmerfrau Leyla bis zu Valerie Solanas, deren Mordversuch an Andy Warhol nur knapp scheiterte. Das Buch ist ein sprach- und bildgewaltiges Bekenntnis zur Notwendigkeit einer neuen Menschheitserzählung – aus der Sicht der Frau.

Feridun Zaimoglu, 1964 in der Türkei geboren, kam als Einjähriger mit seinen Eltern nach Deutschland und wohnte lange in Berlin und München. Er lebt nun als freier Schriftsteller und Journalist in Kiel. Zaimoglu ist ebenfalls als Dramatiker und bildender Künstler und Kurator tätig. Er hat zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter sind die bekannten Romane „German Amok“, „Leyla“ und „Isabel“. Zuletzt erschien „Die Geschichte der Frau“, aus dem er im Erich Kästner Haus für Literatur lesen wird. Sein Werk ist mit vielen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem Berliner Literaturpreis. Mit dem grandiosen Luther-Roman „Evangelio“ wurde er zum Deutschen Buchpreis nominiert.

Die Moderation der Lesung mit Diskussion übernimmt der Schriftsteller Michael G. Fritz (Dresden und Berlin), seine bislang letzten Buchveröffentlichungen sind die Romane „Auffliegende Papageien“ und „Ein bißchen wie Gott“.

 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Literaturreihe „Sprachen machen Leute 2021“ statt. Eine Kooperationsveranstaltung des Erich Kästner - Haus für Literatur e.V. Dresden mit der SLpB.

Vorgestellt werden im Jahr 2021 drei Schriftsteller nichtdeutscher Muttersprache, die nach ihrer Einwanderung auf  Deutsch schreiben. Zur Konzeption gehört, dass am Tag vor der Lesung eine Schreibwerkstatt mit Nachwuchsautoren bestritten wird.  
Die Lesereihe zeigt nicht nur schlechthin, wie facettenreich die deutsche Literatur ist, sondern  beweist auch, auf welch großartige Weise die zugewanderten Schriftsteller die deutsche Literatur bereichern.

Sprache formuliert Gegenentwürfe und Utopien.  Ein bewahrender wie kreativer Umgang mit Sprache, wie ihn jede ernstzunehmende Gegenwartsliteratur leistet, dient dem Selbstverständnis eines Gemeinwesens und ermöglicht im Sinne einer Erinnerungskultur Anschlüsse an geschichtlich Tradiertes wie auch Formen notwendiger Kritik am Bestehenden. Über Sprache  tragen Literatur und Dichtung zum vielfachen Dialog eines Gemeinwesens bei und sind als Instanz und Fürsprecherinnen des Einzelnen unverzichtbare Stimmen im gesellschaftlichen Miteinander. Weniger Sprache im öffentlichen Diskurs heißt dann: weniger Welt - mithin weniger Umwelt, Gemeinschaft und Staat. Weniger Sprache heißt Entmündigung des Menschen und Beeinträchtigung einer Kultur öffentlicher Beteiligung, die für jedes demokratisch verfasste Gemeinwesen unabdingbar ist.

Die zugewanderten, nun auf Deutsch schreibenden Schriftsteller sind ein hervorragendes Beispiel für gelungene Integration und zeigen, wie wichtig die Rolle der Sprache dabei ist.
Durch deren Gebrauch und das Wissen um den Sprachraum der Herkunftsländer wird beim Besucher der Lesung nicht nur das Bewusstsein für Interkulturalität sondern auch für kulturelle Dynamiken durch eben jene Autoren geweckt.
Die Lesereihe trägt auf exemplarische Weise zur Integration bei.
Die deutsche Literatur erhält nicht unwesentliche Anregungen durch die zugewanderten Autoren und das mit einer beträchtlichen Dynamik, was sich nicht zuletzt auch in der zunehmenden Präsenz im Buchhandel und in den einschlägigen Medien spiegelt.

Eintritt Lesung: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €.

Die Veranstaltung findet als Präsenz-Veranstaltung statt, sofern es die Regelungen zur Corona-Pandemie erlauben.

Aufgrund der geltenden Corona-Regelungen sind die Plätze begrenzt.

Anmeldungen richten Sie bitte an das Kästner Literaturhaus unter: kontakt@kaestnerhaus-literatur.de oder telefonisch unter 0351/8045087.

Das für den Veranstaltungsort geltende Hygienekonzept ist einzuhalten - es liegt vor Ort aus.

Anmeldung

Teilnahmegebühr

€ 7,00

Teilnahmegebühr ermäßigt

€ 5,00

Mögliche Zahlungsarten
  • Barzahlung vor Ort

Anmeldung

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nur erforderlich, falls im Veranstaltungstext ausdrücklich dazu aufgefordert wird.

Informationen

Veranstaltungsart

Lesung

Themengebiet
  • Geschichte – Allgemein
  • Politische Kultur
Zielgruppe
  • Interessierte
Veranstalter
SLpB - Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Kooperationspartner

Erich Kästner Haus für Literatur e.V., Dresden

inhaltl. Ansprechpartner
Veranstaltungsnummer

D1-23 b

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