Sie fragen sich, was Ihr Wahl-O-Mat-Ergebnis zu bedeuten hat?

Was der Wahl-O-Mat kann und was nicht, verraten wir Ihnen an dieser Stelle. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Ergebnis nutzen können, um sich noch besser über Parteien und Wahlen zu informieren.

Ob Sie eine bestimmte Partei wählen sollten oder nicht, will und kann der Wahl-O-Mat Ihnen nicht beantworten. Ihre Entscheidung für oder gegen eine Partei sollten Sie daher in keinem Fall allein von Ihrem Wahl-O-Mat-Ergebnis abhängig machen. Der Wahl-O-Mat kann Ihnen nur erste Informationen zur Wahl und den Parteien geben. Bewerten Sie Ihr Wahl-O-Mat-Ergebnis daher nicht als Wahlempfehlung für eine Partei, sondern nehmen es als Startpunkt, um sich noch besser über die zur Wahl stehenden Parteien zu informieren.

  • Schauen Sie sich die Begründungen der Parteien zu den einzelnen Antworten im Wahl-O-Mat an. Denn die "Zustimmung" zu einer These durch mehrere Parteien kann durchaus unterschiedlich motiviert sein. Außerdem können die Parteien auch unterschiedliche Vorstellungen mit einer These verbinden. Ein fiktives Beispiel wäre etwa die Einführung einer Wimpernsteuer: So können mehrere Parteien einer solchen Forderung zustimmen. Während jedoch Partei A eine Wimpernsteuer von 7%, möchte Partei B eine von 19%. Und Partei C will, dass die Steuer nur von Menschen, die in Städten leben gezahlt wird. Es lohnt sich also, die Argumente und Begründungen der Parteien zu den Thesen genau zu lesen.
  • Überlegen Sie, welche Argumente der Parteien für Sie am schlüssigsten sind und überprüfen Sie diese mit Ihrem eigenen Abstimmverhalten im Wahl-O-Mat. Vielleicht finden Sie einige Argumente so überzeugend, dass Sie Ihre Meinung zu einer These sogar ändern möchten.
  • Überlegen Sie, ob es weitere für Sie interessante und wichtige Themen gibt, die leider nicht von einer der 38 Wahl-O-Mat-Thesen abgedeckt werden. Informieren Sie sich zum Beispiel auf den Internetseiten der Parteien über diese Themen.
  • Informieren Sie sich generell über die im Wahl-O-Mat vertretenen Parteien. Ein erster Schritt kann hier das Angebot "Wer steht zur Wahl sein?" sein. Noch mehr Informationen bieten die Parteien selbst auf ihren Internetseiten und in ihren Wahlprogrammen.
  • Vergleichen Sie auch die politischen Forderungen der Parteien in den vergangenen Jahren mit ihren aktuellen Wahlversprechen! Vielleicht entdecken Sie hier Widersprüche oder Entwicklungen.
  • Gibt es andere Gründe als die im Wahl-O-Mat gemachten Aussagen für Sie, warum Sie einer Partei gerne Ihre Stimme geben wollen? Vielleicht überzeugt Sie ein Kandidat oder eine Kandidatin einer Partei besonders? Oder Ihnen gefällt die Position einer Partei zu einem bestimmten Thema, das Ihnen ganz besonders wichtig ist?
  • Fragen Sie sich auch, welche Gründe vielleicht dagegen sprechen, einer Partei Ihre Stimme zu geben? Würden Sie eine Partei auch dann wählen, obwohl diese vom Verfassungsschutz beobachtet, als links- oder rechtsextrem bezeichnet wird oder Menschenrechte nicht für alle gelten lässt?

Es gibt also zahlreiche Gründe, die dafür oder dagegensprechen, einer Partei seine Stimme zu geben. Ein Tool wie der Wahl-O-Mat kann Ihnen diese Entscheidung nicht abnehmen. Sprechen Sie doch einfach mit Freunden, Ihrer Familie und Ihren Kollegen über den Wahl-O-Mat! Spielen Sie den Wahl-O-Mat zusammen durch und diskutieren gemeinsam über die Thesen und Antworten der Parteien.

Nein, auch wenn Sie mit zwei oder mehr Parteien eine fast gleich große Übereinstimmung haben, können sich die Parteien trotzdem untereinander stark unterscheiden. Ein kleines Beispiel zeigt das sehr deutlich: Von 38 Fragen stimmen Sie bei 19 Thesen mit Partei A überein. Bei den übrigen 19 Thesen stimmen Sie mit Partei B überein. Beide Parteien haben keine einzige These gleich beantwortet. Als Wahl-O-Mat-Ergebnis werden Sie trotzdem eine gleich hohe Übereinstimmung mit diesen beiden sehr unterschiedlichen Parteien erhalten. Es lohnt sich also, einen genauen Blick auf die Positionen der einzelnen Parteien und ihrer Begründungen zu werfen.

Die 38 Thesen im Wahl-O-Mat behandeln konkrete Sachthemen der aktuellen Landespolitik. Denn schließlich verfolgt der Wahl-O-Mat das Ziel, über die wichtigsten Wahlkampfthemen zu informieren. Zu konkreten Sachthemen beziehen aber auch extremistische Parteien eine Position. Ob es zum Beispiel ein Tempolimit auf Autobahnen geben soll, kann auch von ihnen beantwortet werden. Das ändert aber nichts an den extremistischen Grundeinstelllungen mancher Parteien. Oft ist die Ideologie einer Partei in ihren Begründungen im Wahl-O-Mat zu finden. Es lohnt sich, diese genau zu lesen.Eine mittlere oder hohe Übereinstimmung mit extremistischen Parteien im Wahl-O-Mat bedeutet nicht, dass Sie selbst ein Rechts- oder ein Linksextremist sind. Einen spannenden Text zu diesem Thema finden Sie hier. Welche Parteien als extremistisch und somit als Gefahr für die Demokratie gelten, erfahren Sie auf den Seiten des Landesverfassungsschutzes.

Die Antworten im Wahl-O-Mat werden von den Parteien selbst gegeben. Anschließend kontrolliert das Wahl-O-Mat-Team die Antworten und macht Parteien auf eventuelle Unstimmigkeiten aufmerksam. Doch letztlich entscheiden die Parteien selbst über ihre Voten und Begründungstexte im Wahl-O-Mat. Mehr dazu finden Sie auch unter Wie entsteht der Wahl-O-Mat?.