
Die Corona-Pandemie brachte der deutschen Bevölkerung harte Einschränkungen ihrer Grundrechte. In der viel beschworenen Stunde der Exekutive stand der Schutz der individuellen Gesundheit und des Gesundheitswesens über allem. Die geringen Fallzahlen bestätigten diesen Weg. Auch der Rechtsstaat und die Demokratie sind bisher stabil durch die Krise gekommen.
Richtig lebendig aber war der gesellschaftliche Diskurs im Frühjahr 2020 über viele Wochen nicht. Das änderte sich langsam - und das war auch gut so. Eine offene Gesellschaft braucht immer auch den Streit über den richtigen Weg, die Suche nach der besten Lösung. Diesen Prozess kann die Gesellschaft nicht der Politik allein überlassen.
Deshalb haben wir als Sächsische Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit der Aktion Zivilcourage e.V. (AZ) aus Pirna und der Technischen Universität Dresden die sächsischen Bürgerinnen und Bürger zur Debatte eingeladen. Wir wollten wissen: Was können wir aus der Corona-Krise lernen?
In den sechs Wochen, vom 8. Juni bis 17. Juli, haben Sie mit uns über die Folgen der Krise etwa für die Bereiche Wirtschaft, Gesundheit, Datenschutz, Bildung, Kultur, Kirche, Gleichstellung... diskutiert. Sie haben uns vorab Ihre Fragen geschickt und sich über unsere Website in die Online-Live-Debatten eingeschaltet, wo Experten mit Ihnen die aktuellen Herausforderungen beleuchteten. Vielen Dank für diese lebendigen Dialoge!
Ihr Roland Löffler
Direktor Landeszentrale
Rückblicke
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