Henriette Kretz: „Willst du meine Mutter sein?”

Es ist ein besonderer Moment, als die fast 80jährige Henriette Danishewski geb. Kretz das in französischer Sprache verfasste Manuskript ihres Buches „Willst du meine Mutter sein?” dem Direktor der SLpB überreicht.

Das Buch mit der dortigen Hauptfigur Musia ist nichts weniger als die eigene Lebensgeschichte der polnischen Jüdin Henriette, ihre Erinnerung an den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Südpolen, an die gemeinsamen Flucht, an das Leben im Ghetto  - und an die Erschießung ihrer Eltern. Mit eiserner Kraft versucht sie, in den Kriegswirrungen zu überleben im Schatten der Schoah. Diese Erfahrungen möchte Henriette Kretz weitergeben an die nächste Generation, an Erwachsene gleichermaßen wie an Schülerinnen und Schüler. Gegen das Vergessen.

Das Manuskript wird unter Leitung der SLpB ins Deutsche übersetzt und speziell für den Gebrauch an Schulen wissenschaftlich bearbeitet. Zusätzlich entsteht ein filmisches Autorinnenporträt. Die Autorin selbst ist nicht nur bei den Buchvorstellungen dabei, sondern besucht auch eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Schneeberg.  

Henriette Kretz (*1934)  lebt heute in Antwerpen. Im Dezember 2020 wurde sie für ihr unermüdliches Engagement als Zeitzeugin mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

„Willst du meine Mutter sein?” ist als kostenloser Download erhältlich.

Die SLpB bietet ihren Bestand jetzt auch zur Ausleihe an

Zur Eröffnung der Ausleihbibliothek liest Sabine Ebert aus ihrem Roman „1813 - Kriegsfeuer“.