Das Jahr 1989 hat Europa verändert. Die Öffnung der Mauer, die Demonstrationen in Prag, die Schüsse der rumänischen Geheimpolizei auf Bürger, die Stürmung von Stasi-Zentralen – der Fotograf Mirko Krizanovic dokumentierte Momente dieser Zeitenwende im Osten vor 30 Jahren und den folgenden Wandel. Rasant lösten sich die kommunistischen Herrschaftssysteme Mittel- und Osteuropas auf. Diese politischen und ökonomischen Umwälzungen hatten gemeinsame Ursachen, aber sehr unterschiedliche Verläufe und Ergebnisse.

Die in dieser Ausstellung präsentierten 43 Fotografien zeigen die Umbrüche im Osten Europas in Ausschnitten. Sie fungieren wie Blitzlichter dieser Zeit, die einzelne Ereignisse und kleine Geschichten erzählen. Aus sächsischer Sicht wird dies insbesondere durch die Fotografie eines Zwickauer Jugendclubs aus dem Jahr 1990, in dem sich auch Neonazis trafen, deutlich - ein Bild, das gewissermaßen auch ins Heute führt.

Die Ausstellung „1989 Zeitenwende. Osteuropa zwischen Friedlicher Revolution und Gewalt“ kann auch als Wanderausstellung gebucht werden, wenden Sie sich dafür einfach formlos per E-Mail an .

Ein besonderer Dank gilt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung der Ausstellung.

Mirko Krizanovic ist freier Fotojournalist mit Ateliers in Darmstadt und Sainte Marie-en-Chanois. Er war 1987 bis 1994 Redaktionsfotograf der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Reportage-Reisen führten ihn in über 40 Länder. Krizanovics Bilder erschienen in Büchern, Tages- und Wochenzeitungen, Magazinen und sogar als Briefmarke. Am 12. November 1989 fotografierte er in Obersuhl nach dem Mauerfall jubelnde Menschen und einen Trabi-Korso, ein Motiv, das die Deutsche Bundespost über 30 Millionen Mal als Briefmarke druckte.

Prof. Dr. Tim Buchen ordnet mit seinen Ausstellungstexten die Bilder in ein historisches Gesamtbild ein. Dieser Kontext zeigt deutlich die Besonderheit des friedlichen Charakters der Revolution in der ehemaligen DDR im Kontrast zu den blutigen Kämpfen mit zahlreichen Toten in Rumänien und dem Zerfall Jugoslawiens in mehreren Kriegen. Tim Buchen ist Historiker an der Technischen Universität Dresden und Experte für Osteuropa.